Ein gelungener Theaterabend im Oldenburger Staatstheater, das bereits 1832 gegründet
wurde.

Drei Ränge und Logen mit roten Samtsesseln erheben sich über dem Parkett,
reich verziert mit vergoldeten Blattmotiven und Putten, barocken Deckengemälden und
Kronleuchtern.

Wie in kaum einem anderen Musical treffen in "Cabaret" Musik und die politische und
gesellschaftliche Realität krass aufeinander: Im Mittelpunkt stehen die Geschichten der
britischen Sängerin Sally Bowles, eines amerikanischen Schriftstellers, einer Pensionswirtin
und ihres jüdischen Obsthändlers sowie eines aufstrebenden Nazis in Berlin vor der
Machtergreifung durch die Nationalsozialisten. Bereits 1966 am Broadway in New York
City uraufgeführt, ist das Stück ist auch heute noch aktuell – es handelt von Mitläufern und
Masse, Denunzianten und Macht. Themen, die aber jetzt in unserem Alltag wieder
bedrückend spürbar sind.
Es geht um Lebenslust, Romantik und Spaß - bis die Stimmung kippt und sich politische
Botschaften in das bunte Leben mischen. Eine mitreißende und zugleich nachdenklich
stimmende Aufführung. Ein gebrochener Conférencier schickt uns in die dunkle Nacht mit
den Worten: „Es war uns eine Ehre!“ Und man möchte antworten: „Auch uns!“